- Das DING aus einer fernen Welt -

Anders
als in Hollywoods schwermütig-subtilem
Science-fiction Horrorklassiker
„Das Ding - aus einer anderen Welt“
von John Carpenter,

rückt hier zwar auch ein EISBLOCK
nebst eingefrorenem, verdrängtem DING

- Relikt aus ferner Welt -

in den Mittelpunkt, so doch ins lichte Zentrum eines
K U N S T P R O J E K T S
im Herzen einer realen, sächsischen Stadt.

Dieses heimische DING
gehört zu EUROPA, zum Klassiker der
Weltphilosophie und Ökonomie,
gekürt zum dritten wichtigsten Deutschen
im Jahre 2003,

ist unbehaglich, ... „Motiv vom Ende der Geschichte“ ,
größtes vollplastisches Portrait der Welt
- seit Entstehung der SPHINX -

es ist

KARL MARX

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K U R Z K O N Z E P T
April 2003 / 2008

DAS MONUMENT IN CHEMNITZ

Das imposante Monument des Deutschen Philosophen und National-Ökonomen KARL MARX steht seit 1971 im Zentrum der sächsischen Industriestadt CHEMNITZ. Allein der Bronzekopf wiegt ca. 40 Tonnen und ist mit dem Sockel aus rotem Granit etwa 12 Meter hoch. Damit schuf der russische Bildhauer Lew Kerbel das zweitgrößte vollplastische Portrait der Welt - nach der ägyptischen SPHINX. Die denkmalgeschützte Skulptur ist ein markanter architektonischer Fixpunkt der Universitätsstadt im Südosten Deutschlands, zwischen Dresden und Leipzig. Chemnitz hat ca. 250 000 Einwohner und 12 Partnerstädte:
EUROPA: Manchester, Großbritannien / Tampere, Finnland / Lodz, Polen / Ljubljana, Slowenien / Arras, Frankreich / Usti nad Labem, Tschechien / Mulhouse, Frankreich / Wolgograd, Russland / Düsseldorf, Deutschland / AFRIKA: Timbuktu, Mali / AMERIKA: Akron, USA / ASIEN: Taiyuan, China.

DAS KUNSTPROJEKT

Nach Idee und Konzept FROZENMARX des Berliner Künstlers ANDREAS R. BARTSCH, Regisseur und Bühnenbildner, wird das Marx-Monument in einen massigen, meterdicken EISKUBUS von 13 x 13 x 13 Meter Kantenlänge „eingefroren“.
Anders als der verborgene schwarze Stein Hadjar al-Aswad, legendärer Meteorit in der KAABA (arab. Würfel) von Mekka, bleibt hier die verdrängte Bronze im Lichtkristall erahnbar, schemenhaft, als unbehaglicher Kern einer geheimnisvollen Symbiose zwischen Kunst und Natur ... Ding aus ferner Welt?

Weiter bildet der dimensionale Eiskörper ein eindrucksvolles Energiefeld, einen natürlichen Kältepol, der - selbst auf fernere Distanz - schon durch seine Thermik ein magisch anmutendes, physisches Erlebnis verspricht. Durch die Laune der Natur, Sonne, Regen, Wind, schmilzt über ca. 6 Wochen (Winter) die Plastik langsam aus bizarren Formen, Einblicken und Durchbrüchen heraus. Die Eisarchitektur vergeht als Trinkwasser – umweltfreundlich. Webcams (Video oder Intervallfotos) zeichnen die „Metamorphose“ auf und speisen die expressiven Motive ins Internet.

PROJEKTIONSFLÄCHEN im Quadrat von mindestens 6 x 6 Metern, geben in verschiedenen Kontinenten ( > Partnerstädte) den Abtauprozess und die spektakuläre Freiwerdung des kapitalen Denkers wieder: Zuerst sind die Bildflächen Eis-Weiss; Das Makellose erfährt hinfort Verletzung, Bewegungen, Öffnungen ... Der Bronze dunkle Patina erobert aus zögerlicher Erosion in zunehmender Destruktion vollständig die Leinwand. Allmählich erweckt aus Erstarrung Dynamik, Weiss „Schwarz“, Agonie Diskurs, das - „Motiv vom Ende der Geschichte“?
Eiskalt fluoreszierend, überträgt sich so die des Nachts illuminierte Vision auf „magische Quadrate“, zeitgleich, in ausgewählte Städte, Länder, in kontemplative Räume, Foyers, Galerien, Museen, Theater, Universitäten, Industriegebäude ...

Das „beschleunigte Schmelzen“ – Thema des Jahrhunderts? Vielleicht assoziiert FROZENMARX die „Dialektisierung des Stillstandes“ (Bertolt Brecht), die ... „Grenzbilder des Wohin, Wozu, Überhaupt“ (Ernst Bloch) - als eine unbequeme Inspiration aus dem alten Zentrum EUROPAS.

Das ästhetisch wie inhaltlich fesselnde Ereignis flankieren denkbare Veranstaltungen, Begegnungen mit divergenten, streitbaren Persönlichkeiten, die sich kreativ auseinandersetzen - mit dem Punkt an dem wir angekommen sind, dem Zustand unserer gegenwärtigen Weltwahrnehmung, dem HORIZONT ...

DER EISBAU
Die Eiswände aus 624 Trübeis-Quadern sind 1 Meter stark. Jeder wiegt 900 Kilogramm und hat die Maße 200 cm/Breite, 100 cm/Tiefe, 50 cm/Höhe. Insgesamt: exakt 561,6 Tonnen Eis.
Der Eisbau wird realisiert unter Führung von CHRISTIAN FUNK von der weltweit erfolgreichst agierenden FUNK INTERNATIONAL ICE CARVING GMBH.

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E I S A R C H I T E K T U R
LOGISTIKPLANUNG
2005 / 2009

Herstellung, Zwischenlagerung, Transport, Aufbau der Eisumwandung zu vorliegenden Zeichnungen und Gutachten:

TECHNIK, LOGISTIK, ABTAUVERHALTEN

A.) Technische Daten

Entsprechend der baufachlichen Bewertung von Herrn Dipl.Ing. Christian WEISE und Herrn Dipl.Ing. Harald KAISER (Referenz zur Statik, Chemnitz, Schreiben vom 08.08.2005), muss der Eisbau wie folgt realisiert werden:

FROZENMARX wird komplett in der Wandstärke von einem Meter gebaut. Dazu ist ein normales, mitwachsendes Baugerüst ausreichend. Das Gerüst kann jedoch nicht an der Eiswand fixiert werden. Es muss neu und sauber sein, da sämtlicher Schmutz sofort auf der Eisfassade sichtbar wäre.

Der Bau erfolgt mit 624 vorgefertigten Trübeisquadern. Diese Quader haben die exakten Abmessungen von 200 cm in Breite, 100 cm in Tiefe, 50 cm in Höhe. Das Gewicht pro Quader beträgt 900,0 Kilo.
Die Eisrohblöcke werden in unserem Berliner Werk hergestellt und maschinell auf exaktes Endmass zugeschnitten, verpackt und tiefgekühlt eingelagert.
Die äußeren, lichten Abmessungen von FROZENMARX sind 13 Meter in Höhe, 13 Meter in Breite, 13 Meter in Tiefe. Eine Schicht Eisquader besteht aus 24 Stück, 6 Stück pro Seite des quadratischen Grundrisses. 26 Schichten ergeben die Höhe von 13 Meter und die Gesamtzahl an benötigten Eisquadern. FROZENMARX besteht aus exakt 561,6 Tonnen Eis. Es entsteht eine Quadratmeterbelastung von 11,7 Tonnen.

Für den Transport des Eises sind 28 Sattelauflieger mit Kühlmaschine und isoliertem Aufbau notwendig. Das Eis muss in Chemnitz oder nahe bei Chemnitz tiefgekühlt eingelagert werden.
Die Eisquader werden auf einem aus Segmenten bestehenden Betonfundament (oder Stahlbau) aufgebaut. Der Untergrund muss zur Lastverteilung mit Stahlplatten ausgelegt werden. Die benötigte Fläche und Stärke dieser Stahlplatten wird von einem Statiker ermittelt. Das Betonfundament wird in Segmenten ausgeführt und mit Kranaufnahmen versehen, damit man es, ohne der Marxplastik Schaden zuzufügen, sauber und problemlos entsorgen kann. Die gesamte Fläche des Schalungsbaus muss mit Planen/ Folien dicht und sicher abgedeckt werden um eine Verschmutzung durch den Beton zu verhindern.

Die exakte Bemessung und Festlegung dieses Fundaments ist ebenso Aufgabe des Architekten und des Statikers. Die Oberfläche des Fundaments muss zu 100 % eben und horizontal sein. Die riesigen Quader können nur passgenau sitzen wenn der Untergrund eben ist. Zwischen Eis und Beton werden wir eine 22 mm Holzschicht als Isolation auslegen.
Das eigentliche Aufmauern der Eisquader erfolgt mit einem Autokran welcher die beschriebenen Quader über die komplette Fläche heben kann. Als Aufnahmetechnik dienen 3 Stück Vakuumhebeplatten. Diese Hebetechnik wird normal im Naturstein- und Marmorbau eingesetzt. Ein dauerhaft arbeitender Kompressor erzeugt mit Hilfe von Saugplatten flächig Unterdruck und kann enorme Gewichte heben. Der Quader bleibt so in seiner gesamten Oberflächenbeschaffenheit makellos und kann bequem und sicher als überdimensionaler Mauerstein verarbeitet bzw. vermauert werden. Eine dieser Platten ist für 600 Kg ausreichend. Wenn wir mit drei dieser Platten arbeiten sind wir im absolut sicheren Bereich. Wir könnten 1800 Kg heben, die Quader wiegen jedoch 900 Kg.
Zur Sicherheit verwenden wir für die 624 Hebevorgänge eine spezielle Fangvorrichtung.
Weiter setzen wir zur Sicherheit pro Vakuumplatte einen Kompressor ein, um wirklich voneinander getrennte Kreisläufe zu schaffen. Die Vakuumplatten sind hochprofessionelle, ausgereifte, Tüv-geprüfte Hebewerkzeuge der steinverarbeitenden Industrie. Beim Bau der AUDI ICE LOUNGE (St.Moritz) wurden innerhalb von vier Tagen ca. 200 Tonnen Eis vermauert, mit zwei Kleinkränen und unter Einsatz dieser Vakuumplatten.

Auf der Baustelle müssen zwei schwere Gabelstapler, Eigengewicht ca. 5 Tonnen, fahren. Den Treppenabsatz vor der Marx-Plastik können wir nur durch den Bau einer dement-sprechend belastbaren Rampe überwinden. Einer der Gabelstapler dient der Entladung der Tiefkühllastzüge, der zweite muss auf der oberen Ebene fahren und positioniert die Eisquader zur Kranaufnahme auf einem speziellen Podest. Die zu befahrende Fläche muss ebenso mit Stahlplatten ausgelegt werden um Schäden an den Granitplatten zu verhindern. Der Kranführer steht in Funkverbindung zum Leiter des Bodenteams, der für die Aufnahme des Quaders verantwortlich ist sowie zum Leiter des Mauerteams, der für das Absetzen des Quaders verantwortlich ist. Der Kranführer leistet Präzisionsarbeit, die Maschinerie des Autokrans muss für diese Feinarbeit geschaffen sein.

An den Unterkanten der Fangvorrichtung befinden sich diagonal angeordnet zwei Führungsseile für den frei schwebenden Eisquader. So können zwei Personen helfen den Quader richtig zu drehen bevor dieser möglichst genau und sanft an seinem Bestimmungsort abgesetzt wird.

Wenn wir pro zu setzenden Eisquader 15 Minuten rechnen, so würde FROZENMARX in 7 Tagen stehen. Vorausgesetzt, dass im Schichtbetrieb Tag und Nacht gearbeitet werden kann. Es muss nonstop gearbeitet werden um zu verhindern, dass die freiliegenden Kontakteisflächen für die darauf folgenden Quader antauen. Dies könnte man wiederum nur durch den Einsatz von großen und auch sehr teuren Mengen an Trockeneis verhindern.

Nach dem gegenwärtigen Stand kann man das Projekt nur so oder gar nicht durchführen. Die Größe ist vorgegeben und die Machbarkeit basiert auf Gesetz und Sicherheit.

B.) Logistik

Unsere Anlagen müssen hierfür 10 Monate fast ununterbrochen und mit 100 % Auslastung laufen. Alle Blöcke müssen horizontal und vertikal auf exaktes Maß geschnitten und luftdicht verpackt werden.
Für die Zwischenlagerung müssen wir ein Tiefkühllager in oder um Chemnitz anmieten. Mit dem 10. Monat vor Projektpremiere muß ca. im Zweiwochentakt jeweils ein Tiefkühlauflieger, beladen mit 24 Stück der besagten 900 Kilo schweren Eisquader, nach Chemnitz fahren um die vorproduzierten Quader dort tiefgekühlt einzulagern. Das Betonfundament muß in Segmenten ausgeführt und mit Kranaufnahmen versehen werden.

C.) Abtauverhalten

Das Abtauverhalten dieser gewaltigen Eismasse ist der Hauptkern der künstlerischen Botschaft und wird allein vom Wetter bestimmt. Bei konstanten Minustemperaturen wird lediglich ein fast unsichtbarer Schwund einsetzen. Die Grenze zum realen Abtauen des Eises liegt bei exakt 0 Grad Celsius. Alle Temperaturen darüber werden dem Kunstwerk Dynamik und Leben verleihen, jedoch wird man über die Wiederstandsfähigkeit der Eismasse erstaunt sein.

Die Eisumwandung versetzt Ihren Innenraum in einen konstanten 0 Grad Celsius Bereich, der erst Plustemperaturen annehmen kann, wenn sich Öffnungen in der Umwandung auftun. Bis zu diesem Zeitpunkt wird das Eis nur an den Außenoberflächen abtauen. Durch Wind werden zwangsläufig die Wände angegriffen. Die ersten Angriffsstellen sind alle vertikalen Blockverbindungen des Mauerwerks.

Der Abtauprozess schafft eine Anmutung von mittelalterlicher Gebäudeerosion. Der Betrachter wird Szenerien erleben, die an von der Witterung über Jahrhunderte zersetzte Gebäuderuinen erinnern. Der Abtauprozess verläuft von der Mauerkrone konisch nach unten. Die Mauerstärke wird somit in unteren Bereichen immer stärker sein als in oberen. Wir werden den Abtauprozess konstant durch zwei Fachleute unseres Unternehmens vor Ort verfolgen.

D.) Aufbauteam

Es wird im Schichtbetrieb gearbeitet, 8 Stunden Frühschicht, 8 Std. Spätschicht, 8 Std. Nachtschicht. Pro Schicht werden 8 Arbeiter, 2 Staplerfahrer und 1 Kranführer benötigt.

E.) Versicherung

Unser Unternehmen ist für Projekte dieser Größenordnung ausreichend versichert, trotzdem werden wir eine projektbezogene Versicherung gegen Personen- und Sachschäden abschließen.

F.) Vorlaufzeit

Das Projekt muss spätestens 10 Monate vor Premiere schriftlich in Auftrag gegeben werden.


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